Vertrauen

Der Ursprung dieses schönen Wortes geht – wikipedia zufolge – auf die Bedeutung „stark, fest“ zurück. Dorsch´s Lexikon der Psychologie zufolge handelt es sich um eine „spezifische Beziehungsqualität“. Aber – Beziehung zu wem, oder zu was? Vertrauen sei stets zukunftsgerichtet, aber auf vergangenen Erfahrungen basiert. Die Recherche besagt auch, dass Vertrauen eine „Kompetenz“ sei und, so Verena Kast, Mut erfordere.

Das sind viele Erklärungen, aber was sagen sie aus? Was bedeutet es, zu vertrauen? Wie kommt man ins Vertrauen?

Jedenfalls beschäftigt es viele Menschen, auf ganz unterschiedliche Weise: vom Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten über das Vertrauen zu besonderen Menschen bis hin zum Vertrauen in die Welt und ins Leben. Die letzten Jahre haben dazu einiges beigetragen – verunsichernde Jahre mit verschiedenen schlimmen Krisen, einer Atmosphäre der Unsicherheit und einer aufgeheizten Stimmung.

Diese Unsicherheit, diese Offenheit ist wesentlich. Wie gehen wir damit um? Welche Haltung nehmen wir ein? Wo Unsicherheit ist, da öffnen Wahlmöglichkeiten.

Für mich bedeutet Vertrauen, im Glauben daran zu leben, dass das Leben im Großen & Ganzen gut gehen und Sinn machen wird. Es geht also darum, in Zuversicht zu leben. Natürlich weiß ich ebensowenig wie alle anderen, was kommt. Ich erlaube mir, zu vertrauen.

Dazu gehört auch, sich von Phantasievorstellungen vom Leben zu lösen. Sie können unsere Zufriedenheit und unsere Orientierung blockieren. Das Leben verläuft nämlich manchmal – wer wüsste das nicht – doch recht anders, als man es sich vorstellt oder wünscht… Laut Viktor Frankl kann man sich den Sinn im Leben nicht aussuchen. Man muss ihn im Leben entdecken. „Das Leben selbst stellt die Fragen“, so Frankl. Die Aufgabe des Menschen ist die, dem Leben zu antworten. Er erinnert uns auch daran, dass nicht alles angenehm sein muss, um Sinn zu machen.

Daher ist es gut, in einer Offenheit gegenüber dem zu leben, was wir uns so nicht gewünscht hatten, womit wir erst umgehen lernen müssen. Oft ist es Unerwünschte, das uns in unserer Entwicklung weiterbringt.

Was bedeutet es für dich, zu vertrauen?
Lebst du im Vertrauen?